Der Ehrenkodex
Deutschland ist ein kleines Land mit vielen geschichtlich interessierten Menschen. Eine Kooperation zwischen den unzähligen, freiwillig in der Denkmalpflege Aktiven und den Vertretern der Denkmalämter ist von großer Wichtigkeit, leider aber auch oft schwierig zu realisieren. „Hardliner“ auf beiden Seiten verhindern häufig eine fruchtbare Zusammenarbeit im Sinne der historisch interessierten deutschen Allgemeinheit. Jedem ernsthaft an der deutschen Ur- und Frühgeschichte interessiertem Archäologen und Heimatforscher, sprich Sondengänger sollte eines klar sein, eine Zusammenarbeit in Deutschland ist der einzig gehbare Weg zum Erfolg. |
Unsinnige Gesetzesregelungen wie in Baden-Württemberg, Rheinland Pfalz und den neuen Bundesländern sind alles andere als erstrebenswert und führen dazu, dass unzählige Bodenfunde nicht in Museen, sondern direkt und unwiederbringlich in private Sammlungen oder im Handel verschwinden. Kompromisse und eine Zusammenarbeit ist gefragt, anarchistische Sondengänger und sture egoistische Archäologen die jegliche Zusammenarbeit miteinander ablehnen, wenn die Möglichkeiten dazu bestehen, sollten der Vergangenheit angehören! |
Liebe Sondlerin, lieber Sondler!
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Versuchen Sie ein kooperatives Verhältnis mit Ihrem Denkmalamt aufzubauen und glauben Sie nicht alles was die sogenannten - alten Hasen- darüber erzählen. Denn manchmal laufen Sie offene Türen ein. Wird Ihre Grabungsgenehmigung abgelehnt, versuchen Sie es noch einmal.
- Beanspruchen Sie kein Suchgebiet für sich selbst indem Sie andere Sucher davon abhalten dort zu suchen. Sie machen sich damit keine Freunde!
- Versuchen Sie neue Fundgebiete zu entdecken anstelle des Suchens an Kulturdenkmälern
- Meiden Sie in jedem Fall weiträumig die aktuellen Grabungsschutzgebiete und aktuelle archäologische Ausgrabungen !!!
- Fragen Sie um Erlaubnis wenn Sie auf Privatgrundstücken suchen wollen. Erfahrungsgemäß haben die Grundstückseigentümer meistens nichts dagegen und helfen sogar. Häufig erfährt man so noch interessante Dinge.
- Suchen Sie umweltbewusst. Nehmen Sie immer eine Mülltüte mit. Sammeln Sie den gefundenen Müll und werfen Sie diesen am Ende in einen öffentlichen Mülleimer.
- Verfüllen Sie Ihre Löcher. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein, so verschandeln Sie nicht die Landschaft mit hässlichen Löchern und können noch einmal mit gutem Gewissen zurückkommen. Offene Löcher sind tödliche Fallen für Kleinlebewesen und selbst bei Rotwild kann es zu Beinbrüchen und damit zum sicheren und qualvollen Tod kommen.
- Meiden Sie auf jeden Fall gesäte Felder und Anpflanzungen
- Bleiben Sie freundlich wenn Sie beim Suchen angesprochen werden. Bleiben Sie auch dann freundlich wenn man Ihnen nicht wohlgesonnen ist. Ignorieren Sie Denunzianten wenn Sie selbst im Recht sind.
- Seien Sie ehrlich wenn Sie mit Anderen suchen. Zeigen Sie jeden Fund und verschweigen Sie dem Partner nichts. Teilen Sie sich die Funde und seien Sie dabei großzügig. Seien Sie ein guter Freund!
- Melden Sie alle historisch interessanten Funde Ihrem Museum bauen Sie nach Möglichkeit ein Vertrauensverhältnis auf.
- Machen Sie keine Falschangaben von Fundplätzen. In der Regel kann der angegebene Fundplatz anhand der Fundpatina, an Bodenresten und dem Fund selbst, leicht durch einen erfahrenen Archäologen kontrolliert werden. Versuchen Sie nicht einen Fundort zu verschleiern, d. h. einen falschen Fundort anzugeben, an dem sie ein archäologisches Artefakt gefunden haben. Die Denkmalschutzbehörden wissen sehr genau, wo bestimmte Artefakte gefunden werden können und wo nicht. Sollte eine derartige Verschleierung auffallen, verlieren Sie Ihre Reputation bei der Behörde und Sie werden keine Verlängerung Ihrer Nachforschungsgenehmigung erhalten.
- Melden Sie Munitionsfunde der Polizei. Graben sie auf keinen Fall Munition aus und lassen sie es an der Oberfläche liegen. Spielende Kinder oder Passanten könnte zu Schaden kommen ! Bedecken sie gefährliche Funde wieder mit Erde ! Bringen Sie sich nicht in Gefahr, markieren Sie die Stelle und machen sie Meldung bei der Polizei.